Exhibitions | Haus für Boot

haus für boot

 

Elke Dreier
Chi-Shin Kim
Yutie Lee
Estella Mare
Aiko Okamoto

 

Ausstellung vom 12. bis 22. Mai 2011
in Farbenladen (Feierwerk)

Die Sehnsucht nach Behausung und Heimat steht dem Gefühl von Enge gegenüber, das vier Wände evozieren können. Die Sehnsucht nach dem Ausschweifen, nach Reisen und Ungebundenheit wiederum der Unsicherheit, dem Vertriebenwerden. Haus und Boot sind widersprüchliche und doch verwandte Begriffe. So heisst es im Grimmschen Wörterbuch: "das Haus wird gegründet, gebaut, ausgebaut, erweitert, gemauert, gerichtet, gedeckt, abgebrochen, niedergerissen." Gerade im Beschützenden liegt auch eine gewisse Bedrohung, denn alles was uns schützt, kann bald zerstört werden. Das Boot hingegen dient dem Grimmschen Wörterbuch nach dazu "den Anker an solchen Orten auszubringen und wieder zu lichten, wohin das Schiff selbst nicht kommt." Und so bauen wir uns immer wieder Häuser oder werfen unsere Anker hin zu Neuem aus. Gerade im Angesicht aktueller Katastrophen kommt der Fragilität menschlicher Behausung eine ganz besondere Bedeutung zu. 

Die Arbeiten von Elke Dreier, Chi-Shin Kim, Yutie Lee, Estella Mare und Aiko Okamoto loten in diesem Sinne jene Orte aus, an denen Menschen sich bewegen oder verharren, sich einrichten, sich wohlfühlen oder flüchten, seien sie Haus oder Boot.

http://haus-fuer-boot.tumblr.com/

 

Estella Mare - boat people


“boat people is a term that usually refers to refugees or asylum seekers who emigrate in numbers in boats that are sometimes old and crudely made. boats have historically been a widely used form of migration or escape for people of limited resources. most boat people travel without formal right of entry to their destination, but on arrival may seek asylum for various reasons” {excerpt from a wikipedia entry}

 

for me those boat people became archaic figures transporting hope

 

{paper boats were folded from printed black & white photographs of ruins, boat people drawn on newspaper clippings from the economics section}